Bermudainseln

Bermudainseln
Ber|mu|da|in|seln, Ber|mu|da-In|seln <Pl.>:
britische Inselgruppe im westl. Nordatlantik.

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Bermudainseln,
 
Bermudas, englisch Bermuda Islands [bə'mjuːdə 'aɪləndz], früher Somers Islands ['sʌməz 'aɪləndz], Inselgruppe im Atlantischen Ozean, rd. 1 000 km östlich von Kap Hatteras (USA), britische Kolonie, 53 km2, (2000) 63 000 Einwohner, Hauptstadt ist Hamilton; Amtssprache ist Englisch. Währung: 1 Bermuda-Dollar (BD$) = 100 Cents. Zeitzone: Atlantic Standard Time.
 
Landesnatur:
 
Die aus etwa 360 kleinen Inseln bestehende, von Korallenriffen umgebene Inselgruppe sitzt in einer Höhe von etwa 4 000 m über dem Meeresboden der Bermudaschwelle auf, die aus vulkanischem Gestein aufgebaut und von Korallenkalken und Dünensanden überlagert ist. Hauptinsel ist Hamilton Island, auch Main Island, (Great) Bermuda Island oder Long Island genannt, die 39 km2 umfasst. Von den Inseln sind nur etwa 20 bewohnt. Es gibt keine fließenden Gewässer auf den Inseln, aber eine Reihe von wassererfüllten Karsthöhlen, zum Teil auch untermeerischen Höhlen. - Das Klima ist subtropisch-maritim mit heißen Sommern und warmen Wintern; gelegentlich streifen Hurrikane die Inseln.
 
 
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der ganzjährige Fremdenverkehr; er erbringt 30-50 % des Bruttosozialprodukts. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden durch die Luftwaffen- und Flottenbasen Großbritanniens und der USA geschaffen. Die Staatseinnahmen stammen überwiegend aus Zöllen; Einkommensteuer wird nicht erhoben. - Die größten Inseln sind durch Brücken miteinander verbunden; der private Autoverkehr ist beschränkt. Haupthafen ist Hamilton; internationaler Flughafen Kindley Fields auf Saint David's Island.
 
 
Die Anfang des 16. Jahrhunderts von spanischen Seefahrern (nach der Überlieferung zuerst von Juan Bermúdez) entdeckten Inseln waren unbewohnt bis zur Landung schiffbrüchiger Einwanderer aus Virginia 1609 unter Führung von Admiral Sir George Somers (daher zunächst Somers Islands genannt). Auf die 1612 endgültig von Virginia aus besiedelten Bermudainseln brachte man 1616 die ersten afrikanischen Sklaven; 1620 trat hier erstmals eine parlamentarische Versammlung (eines der ältesten Kolonialparlamente) zusammen. 1684 wurden die Inseln britische Kronkolonie. Im 18. Jahrhundert entstand ein britischer Flottenstützpunkt, 1797-1957 hatten die Bermudainseln eine britische Garnison. 1941 pachteten die USA (für 99 Jahre) auf den Bermudainseln ein Areal zur Nutzung als Flotten- und Luftstützpunkt. Durch die Verfassung von 1968 erhielten die Bermudainseln Selbstverwaltung (Vertretung der britischen Krone durch einen v. a. für die Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik und die Ernennung des Premierministers zuständigen Gouverneurs). Nach den Rassenunruhen von 1977 verstärkten sich vorübergehend die Forderungen nach Unabhängigkeit. 1968 durchgeführte Wahlen erbrachten für die 1964 gegründete United Bermuda Party eine Mehrheit (bei späteren Wahlen behauptet, zuletzt 1993); neben ihr gewann die 1963 entstandene und v. a. die farbige Bevölkerung vertretende Progressive Labour Party an Bedeutung. Eine Volksabstimmung 1995 sprach sich gegen die Unabhängigkeit aus.
 
 
H. C. Wilkinson: Bermuda from sail to steam (London 1973);
 W. E. S. Zuill: The story of Bermuda and her people (London 1973);
 T. Tucker: Bermuda. Today and yesterday, 1503-1973 (London 1975).

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Ber|mu|da|in|seln <Pl.>: britische Inselgruppe im westl. Nordatlantik.

Universal-Lexikon. 2012.

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